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Projekte


Ortschaftsnamen des Pinzgaus - Herkunft und Bedeutung

Die geplante Dissertation wird den Pinzgau (amtlich: Bezirk Zell am See) aus namenkundlicher Sicht untersuchen und orientiert sich hinsichtlich Aufbau und Gestaltung vor allem an zwei Werken: „Die Gemeindenamen Tirols“ von Peter Anreiter, Christian Chapman und Gerhard Rampl sowie am „Historisch-Etymologischen Lexikon der Salzburger Ortsnamen (HELSON)“ von Thomas Lindner und Ingo Reiffenstein. Es ist daher durchaus von Bedeutung, dass zwei der oben genannten Namenforscher – nämlich Peter Anreiter und Thomas Lindner – Betreuer dieses Dissertationsprojektes sind.
Forschungsstand:
Im Gegensatz zu Tirol, wo mit dem obengenannten Werk zu den Tiroler Gemeindenamen von 2009 ein aktuelles und den wissenschaftlichen Standards entsprechendes Nachschlagewerk unter Einbeziehung umfangreicher Belegketten vorliegt, sind die Toponyme des Bundeslandes Salzburg – und damit auch des Pinzgaus – bisher nicht flächendeckend erfasst. Thomas Lindner und Ingo Reiffenstein von der Universität Salzburg arbeiten allerdings nunmehr gemeinsam am bereits erwähnten Projekt HELSON, dessen 1. Band über den Flachgau (amtlich: Bezirk Salzburg Land) und die Stadt Salzburg 2015 erschien. Ein zweiter Band über den Tennengau (amtlich: Bezirk Hallein) ist derzeit in Arbeit, jedoch haben die drei Gebirgsgaue Pinzgau (amtlich: Bezirk Zell am See), Pongau (amtlich: Bezirk St. Johann im Pongau) und Lungau (amtlich: Bezirk Tamsweg) bisher keine Bearbeitung erfahren und befinden dich somit erst im Planungsstadium. Genau diese Lücke möchte die geplante Dissertation schließen und den ersten dieser drei Gebirgsgaue toponomastisch aufarbeiten.
Aufbau und Inhalt:
In der Dissertation sollen alle 28 Gemeinden des Pinzgaus sowie deren Ortschaften namenkundlich betrachtet werden. Die Dissertation setzt sich dabei aus einem Theorieteil zu onomastischen Grundbegriffen und der Besiedlungsgeschichte des Pinzgaus und einem Lexikonteil zusammen. Der Lexikonteil wird in Gemeinden gegliedert und zu jeder Gemeinde in alphabetischer Abfolge die entsprechenden Ortschaften angeführt. Ein Register ermöglicht zudem das alphabetische Nachschlagen aller Gemeinde- und Ortschaftsnamen. Jeder Eintrag beginnt zunächst mit statistischen Daten zur Gemeinde/der Ortschaft, also Einwohnerzahl und Höhenmeterangabe. Darauf wird das Referenzobjekt in geographischer Hinsicht beschrieben, also seine Lage sowie die Nachbargemeinden angeführt. Es folgt die schriftliche Darstellung der bodenständigen Aussprache. Dazu kann teilweise auf bereits erhobenes Material zurückgegriffen werden und zum Teil sind eigene Nacherhebungen notwendig. Auf die bodenständige Aussprache folgen die Belege – also die Nennungen eines Namens in historischen Urkunden – wobei versucht wird, für jede Gemeinde und jede Ortschaft eine möglichst lückenlose Belegkette zu erstellen, um allen sprachlichen Veränderungen Rechnung zu tragen. Auf die Belegkette folgt das eigentliche Herzstück eines jeden Eintrages: die Etymologie des entsprechenden Namens. Unter einem abschließenden Punkt Sonstiges werden zudem interessante Besonderheiten – wie etwa Volksetymologien zum Ortsnamen usw. – angeführt. Die Abbildung aller Gemeindewappen im Anhang soll das Werk abrunden und abschließen. Es soll also ein umfassendes toponomastisches Werk über den Bezirk Zell am See entstehen, das modernen wissenschaftlichen Standards Rechnung tragen soll und somit auch anderen Wissenschaftsdisziplinen – wie etwa der Geschichte aufgrund der umfangreichen und lückenlos zitierten historischen Belege – als Nachschlagewerk für weitergehende Forschungen dienlich sein kann.

Projektleitung: Julian Blassnig
Förderstelle: ÖAW - DOC,  Dokoratsstipendium LFUI
Laufzeit: 2018 - laufend


Vorschläge zur Verbesserung der Verständlichkeit der Gerichtssprache

Projektleitung: Manfred Kienpointner
Förderstelle: Bundesministerium für Justiz
Laufzeit: 2017 - laufend


Deutsch: verortet Korpuslinguistische Analyse georeferenzierter Twitter-Beiträge aus dem Deutschen Sprachraum

Deutsch ist die am weitesten verbreitete Erstsprache in Europa und umfasst als plurizentrische Sprache drei Standardvarietäten: Österreichisches, Schweizer und bundesdeutsches (Standard-)Deutsch. Im Falle des Deutschen sind die Sprachzentren der Standardvarietäten (hauptsächlich) durch Staatsgrenzen definiert.

Ursprünglich als mündlich angesehene Marker finden sich vermehrt in der schriftlichen Sprache wieder. Besonders zu beobachten ist diese Entwicklung auf den sozialen Plattformen, wie zum Beispiel auf der Microblogging-Plattform Twitter. Jeder Tweet (Kurznachricht auf Twitter) beinhaltet sprachliches Output, das unter Umständen auch regionale Merkmale enthält. Außerdem ist es möglich, Tweets mit einer Georeferenzierung zu versehen, wodurch sie jenem geografischen Ort zugeordnet werden, von dem aus sie versendet worden sind.

Im Rahmen des Projektes Deutsch: verortet wird untersucht, ob und wie sprachliches Output in den Tweets die geographische Position, von der sie gesendet wurden, widerspiegeln: Gibt es eine Verbindung zwischen sprachlichem Output und geographischer Position?

Können, zum Beispiel Varietäten einer speziellen Region aufgrund der Georeferenzierung zugewiesen werden?

Untersucht werden diese Fragen anhand eines Korpus, das in Zusammenarbeit mit Eva Zangerle (Databases and Information Systems, Institut für Informatik, Universität Innsbruck) erstellt wird und georeferenzierte Tweets aus dem deutschen Sprachraum beinhaltet.

Das Projekt Deutsch: verortet verortet nicht nur neue korpuslinguistische Methoden, sondern verkettet diese auch mit geolinguistischen Ansätzen.

Projektleitung: Bettina Larl
Förderstelle:TWF (Tiroler Wissenschaftsfonds), Doktoratsstipendium LFUI
Laufzeit: April 2017 - laufend


Etymologische und redaktionelle Abschlussbearbeitung der onomastischen Projekte WippDigital und HOFa

Graduiertenstipendium

Stipendiatin: Daniela Feistmantl


Kontrastive Linguistik und Sprachtypologie mit Schwerpunkt auf Deutsch-Japanisch (KLSS)

(1) Empirisch bereits gewonnene und noch zu gewinnende für Punkt (2) relevante Sprachdaten aus europäischen Sprachen (vor allem aus dem Deutschen inklusiv österreichischen Varianten) und aus asiatischen Sprachen (vor allem aus dem Japanischen) zu analysieren, (2) Verhältnisse zwischen Form und Funktion wichtiger, den Kern menschlichen Sprachbaus ausmachender grammatischer Kategorien und Strukturen wie (a) Kasus, (b) Diathese („voice“), (c) „(un)persönliche“ Konstruktionen und (d) Verweissysteme sprachkontrastiv und -typologisch zu ermitteln, und (3) sprachkontrastiv und -typologisch so gewonnene Einsichten über das Universelle vs. das Individuelle sowie Möglichkeiten und Grenzen der einzelnen Sprachen kognitiv-linguistisch auszuloten.

Die Wahl der unter (2) genannten vier grammatische Teilbereiche (a), (b), (c) und (d) gründet darin, dass sie zu den wichtigsten Teilsystemen der Sprache überhaupt gehören, weil sie den Rahmen bilden, innerhalb dessen außersprachliche Sachverhalte segmentierend erfasst werden. Sie sollen – da sie sich als mit einander vernetzt erweisen – nicht von einander isoliert, sondern in gegenseitiger Wechselwirkung untersucht werden (dies aufgrund unserer jeweiligen Vorarbeiten). Sprachkontrastiv lässt sich z.B. feststellen, dass der Dativ, d.h. (a), im Deutschen (und vielen weiteren europäischen Sprachen) das funktional Vergleichbare leistet wie das „indirekte Passiv“, d.h. (b) im Japanischen. Oder: so genannte unpersönliche Konstruktionen, d.h. (c), im Deutschen entsprechen einem unterschiedlichen Verweissystem, d.h. (d), im Japanischen, usw. Durch das anvisierte gemeinsame Projekt wird erwartet, dass die Funktionale Typologie vorangetrieben und weiterentwickelt werden kann, die über formale Eins-zu-eins-Entsprechungen grammatischer Kategorien und Strukturen hinweg versucht, die Schwellen einzelner Sprachfamilien bzw. -verwandtschaften zu durchbrechen, um damit die grundlegenden universalen Sprachmechanismen herauszuarbeiten. Zu diesem Zweck stellen Deutsch und Japanisch, eben da sie nicht nur genetisch, sondern auch areal weit von einander entfernt sind, einen optimalen Ausgangspunkt dar.

Darüber hinaus werden diese Zielsetzung und deren Ergebnisse folgende Impulse geben können: (i) einen neuen Forschungsansatz zu initiieren, welcher synchron aufgestellte Thesen und diachron gewonnene Einsichten rückkoppelnd auf noch fruchtbarere Weise miteinander in Verbindung bringt (moderne Sprachtheorien, historische Sprachwissenschaft); (ii) binnen- und transsprachliche Zusammenhänge zwischen Verweisen und Nicht-Verweisen (verbalem und non-verbalem System) herauszufinden (Pragmatik, Sprechakttheorie); (iii) Vorschläge dafür zu machen, wie grammatische Kategorien und Strukturen je nach Sprachen effizient begriffen und in der Praxis verwendet werden können (Sprachdidaktik, Deutsch als Fremdsprache, Japanisch als Fremdsprache); (iv) betreffende Unterschiede von dem Hintergrund jeweiliger kultureller und gesellschaftlicher Gegebenheiten zu erklären (Kulturwissenschaften); und schließlich (v) zu klären, in welchem Verhältnis Sprache und Wissen/Denken zu einander stehen (Kognitive Psychologie, Erkenntnistheorie).

Projektleitung/Co-Antragsteller: Akio Ogawa, Manfred Kienpointner
Förderstelle: ÖFG
Laufzeit: April - September 2014


Medienkommunikation im Netz. Zwischen Massen- und Individualkommunikation (MEKO)

Massenmedien und Interaktion gelten grundsätzlich als inkompatibel. Luhmann bezeichnet all jene Institutionen, die sich zur Verbreitung von Kommunikation technischer Mittel der Vervielfältigung bedienen, als Massenmedien. Die Interaktion zwischen Sender und Empfängern scheint bei der Massenkommunikation folglich durch die Zwischenschaltung von Technik ausgeschlossen. Die Medienkommunikation im Internet hingegen wird meist über ein gesteigertes Maß an „Interaktivität“ definiert. Das Aufkommen der „neuen Medien“ sowie deren rasante Entwicklung sind mit großen Hoffnungen verknüpft. Nicht nur, dass aus passiven Rezipienten aktive Nutzer werden. Die Defizite der Massenkommunikation sollen durch Weblogs, Wikis und Co. überwunden und ein Demokratisierungsprozess in der Kommunikation in Gang gesetzt werden. Ist „Interaktivität“ jener Begriff, an dem sich das Besondere der Kommunikation im Netz festmachen lässt und kann man jene „neuen“ Phänomene von Kommunikation mit dem bereits bestehenden Instrumentarium an Begriffen überhaupt beschreiben?
Die Frage, die im Rahmen des Forschungsprojektes „Medienkommunikation im Netz – Zwischen Massen- und Individualkommunikation“ gestellt wird, lautet zunächst einmal ganz grundlegend: Womit haben wir es bei der Medienkommunikation im Netz zu tun?
Handelt es sich bei Phänomenen wie Weblogs oder Wikis um Massen- oder um Individualkommunikation? Oder beschreibt der Begriff der MassenIndividualkommunikation, wie ihn Faßler vorschlägt, die Netzkommunikation am besten? Sind die Nutzer der neuen Medien Sender und/oder Empfänger massenmedialer Botschaften, oder betreiben sie durch ihre Interaktivität (z.B. der Kommentierung eines Blogbeitrags oder dem Posten eines Facebook-Status-Updates) eine neue Spielart der Individualkommunikation? Wie sind die teils höchst unterschiedlichen Formen der Netzkommunikation zu charakterisieren?

Projektleitung: Veronika Gründhammer
Förderstelle: TWF (Tiroler Wissenschaftsfonds)
Laufzeit:2014 - Februar 2015


Flurnamendokumentation im Bundesland Tirol (FLUB)

Ziel des Projektes ist es die Flurnamen in den Gemeinden Tirols vollständig und umfassend zu erheben, zu sichern und nutzbar zu machen. Mit diesem Projekt soll zum einen das kulturelle Erbe gesichert werden und zum anderen sollen die durch die Erhebung gewonnen Flurnamen der Leitstelle Tirol für Katastrophen- bzw. Einsatzplanungen zur Verfügung stehen.

Die erhobenen Bezeichnungen der Fluren etc. werden in einem geographischen Informationssystem verortet. Die Daten werden sodann in einem Datenbanksystem gesammelt.
Die Erhebung wird nach politischen Bezirken durchgeführt und ist auf fünf Jahre anberaumt.

Die Arbeitsschritte des Projektes sind:

  • die synchrone Erhebung der Flurnamen in Tirol durch die ChronistInnen,
  • die Digitalisierung und Georeferenzierung der erhobenen Daten und
  • die Erstellung von Flurnamenkarten für die Gemeinden durch die TNK.

Projektleitung: Peter Anreiter, Bernhard Mertelseder, Gerhard Rampl
MitarbeiterInnen: Daniela Feistmantl, Elisabeth Gruber, Elisabeth Obererlacher
Förderstelle:Leitstelle Tirol Gesellschaft mbH, Land Tirol, Tiroler Nomenklaturkommission, Tiroler Bildungsforum (TBF) – Verein für Kultur und Bildung
Laufzeit:2009-2014


Onymische Beziehungen zwischen Hof-, Orts- und Familiennamen im Wipptal (HOFa)

Das zentrale Ziel des hier beantragten Projektes besteht darin, die onymischen Beziehungen zwischen Hofnamen, Ortsnamen und Familiennamen in einem geschlossenen Namenraum zu untersuchen. Folgende einzelne Forschungsziele werden für das Projekt HOFa – Onymische Beziehungen zwischen Hof-, Orts- und Familiennamen im Wipptal formuliert:
Ergänzung der Belege aus WippDigital um die Familien- und Hofnamen, Erfassung der im Hinblick auf Orts- und Hofnamen relevanten, rezenten Familiennamen, Verortung der Hofnamen im Web-GIS, Erfassung der mundartlichen Aussprache aller Namen sowie deren Transkription, Sichtung und Begehung der Namenobjekte, Verankerung, Zusammenführung und Verschneidung aller gesammelten Daten in der Geographischen Namendatenbank, Erstellung der Etymologien der Hof- und Familiennamen in Bezug auf die relevanten Ortsnamen, Klassifizierung der Namen nach den Kriterien Namenklasse und Typologie, Auswertung und Interpretation des erarbeiteten Namenmaterials.

Projektleitung: Daniela Feistmantl
Förderstelle:TWF (Tiroler Wissenschaftsfonds)
Laufzeit:2013-2014


Sozio-kulturelle Auswirkungen von Astroturf und die Einflussnahme auf das Naturverhältnis der Individuen. Eine medientheoretische Analyse (ASTROTURF)

Das Forschungsprojekt, das im beiliegenden Antrag zur Förderung des Tiroler Wissenschaftsfonds eingereicht wird, ist eine Analyse der sozial-­‐ökologischen Gefahren und Konsequenzen des Astro-­‐ turfs. Mit der Public Relation Strategie Astroturf werden künstlich und unter Geheimhaltung Grass-­‐ root-­‐Organisationen aufgebaut, die unter Anwendung der gleichen Mittel wie originäre Organisa-­‐ tionen (Homepages, Flugblätter, Interviews) falsche oder mangelhafte Information streuen. Unter-­‐ nehmen bedienen sich immer häufiger dieser Methode, um konkrete Entscheidungsprozesse in eine zweckdienliche Richtung zu lenken. Im vorliegenden Forschungsprojekt werden jene Astroturf-­‐Fall-­‐ beispiele analysiert, die schwerwiegende Eingriffe in die Natur zum Inhalt haben. Die Analyse ist not-­‐ wendig, weil eine Verschleierung von Umwelteingriffen mit weitreichenden Konsequenzen für die Natur als Basis des Lebens verbunden ist. Die Analyse der Problematik erfolgt in drei Schritten: Erstens soll die Hypothese auf seinen Wahrheitsgehalt untersucht werden, inwiefern Astroturf nach dem Herrschaftsprinzip Divide et Impera eingesetzt wird, um die Protestgruppe der vom geplanten Natureingriff betroffenen BürgerInnen zu spalten. Zweitens werden Astroturf-­‐Fallbeispiele nach der Frameanalyse kategorisiert und ausgewertet, um die Prozesse des Astroturfs deutlich zu machen. Die gewonnen Daten werden drittens vor dem Hintergrund der Kritischen Theorie in eine medientheo-­‐ retische Untersuchung auf Verblendungszusammenhang und Ideologiebildung eingebunden. Ergän-­‐ zend wird eine Analyse der Ergebnisse mit der von Renate Genth et al. entworfenen Theorie zu Zivilisation und Naturverhältnis vorgenommen. Das Forschungsvorhaben, das ebenfalls das Dissertationsprojekt der Antragstellerin darstellt, ver-­‐ spricht durch die Verschmelzung verschiedener Disziplinen, in denen die Antragstellerin zahlreiche Vorarbeiten geleistet hat, jedenfalls die Erschließung wissenschaftlichen Neulands: Die Fusion von erstens Astroturf als Kommunikations-­‐Strategie, zweitens der linguistischen Analyse des Framing-­‐ Prozesses, drittens der Einflechtung der konkreten Ergebnisse in die Kritische Theorie und viertens der Abgleich mit der Kritischen Patriarchatstheorie ist erfolgsversprechend für die Entdeckung neuer Ergebnisse und Zusammenhänge.

Projektleitung:Sarah Ertl
Förderstelle: TWF (Tiroler Wissenschaftsfonds)
Laufzeit:2012-2014


Streitkultur im Parlament. Linguistische Analyse der Zwischenrufe im österreichischen Nationalrat (LIAZÖN)

Zwischenrufe aus dem Plenum gehören seit jeher zum Standardrepertoire parlamentarischer Kommunikation. Nicht selten finden dabei die schillerndsten Einwürfe auch den Weg in die Medien und zeichnen dort ein bisweilen zweifelhaftes Bild parlamentarischer Streitkultur. Doch woran entzünden sich die Wortwechsel im Parlament? Bei der Beantwortung dieser Frage sieht sich die vorliegende Analyse einem interdisziplinären Ansatz verpflichtet und verbindet unterschiedliche linguistische wie auch sozialwissenschaftliche Methoden. Dabei zeigen die Ergebnisse der Arbeit einen groben Regiefehler im politischen Schaustück des Nationalrats: Inszeniert wird weniger sachliche parlamentarische Diskussion als vielmehr ein von gegenseitigem Misstrauen getragener Beziehungsstreit.

Projektleitung: Maria Stopfner
Förderstelle: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Vizerektorat für Forschung
Laufzeit:2012-2013


Gib dem Kind einen Namen! Vornamengebung in einer globalisierten Welt - das Innsbrucker Sprachtelefon (SPRTEL)

Das zentrale Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts besteht darin die Vornamengebung in einem begrenzten Zeitraum anhand eines begrenzten Gebietes zu erfassen und sozio-onomastisch auszuwerten. Konkret sollen die sozio-linguistischen Parameter der modernen Vornamengebung erarbeitet werden, welche um die von GERRITZEN (2005) formulierte Kernfrage kreisen: „Weshalb wählen Eltern einen bestimmten Namen?“ Vornamen eignen sich sehr gut um Prozesse sozialen Wandels zu untersuchen. Gängige Schlüsselbegriffe wie Globalisierung, Gendering, Europäisierung/Internationalisierung, Individualisierung und Migration beschreiben zugleich Motoren und Ergebnisse sozialen Wandels und sollen anhand der Studie von vergebenen Vornamen überprüft werden. Die Datenbank des Innsbrucker Sprachtelefons bietet für eine solche Untersuchung eine besondere Quelle, an die Fragen zu sozialen und linguistischen Parametern gestellt werden können. Der Untersuchungsraum wurde vorerst auf die Anfragen des Innsbrucker Standesamtes beschränkt, um das Projekt in einem überschaubaren Rahmen zu halten. Der Zeitraum in dem die Daten für das Innsbrucker Sprachtelefon gesammelt wurden erstreckt sich von 1999 bis heute, wobei die Anzahl der Anfragen kontinuierlich angestiegen ist. Es wurden in etwa 3000 Datensätze eingegeben.
Folgende Teilziele stehen bei diesem Projekt im Vordergrund: Literaturrecherche, Kategorien- und Theoriebildung zu Vornamen (Beginn: bereits vor Projektstart); Verbesserung der Funktionalitäten und der Interaktivität der bestehenden Datenbank, um diese internetfähig zu machen und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen (dieser Schritt wurde tw. schon durchgeführt); Dateneingabe in Papierform vorliegender Daten sowie Bereinigung bestehender Daten; wissenschaftliche Aufarbeitung der Daten; soziolinguistische Anschlussstudie;
Durch die Verbesserung und Aufbereitung der Datenbank werden vielfältige Analysen der vorliegenden Daten möglich.

Projektleitung:Claudia Posch
Förderstelle:TWF (Tiroler Wissenschaftsfonds)
Laufzeit:2013


Latein - Deutsch kontrastiv

Leitung: Manfred Kienpointner


Bergbauarchiv der Montanwerke Brixlegg

Erschließung der Bibliothek und des Bergbauarchivs der Montanwerke Brixlegg; Ein Zusatzprojekt zum Spezialforschungsbereich (SFB) HiMAT - Die Geschichte des Bergbaus in Tirol und seinen angrenzenden Gebieten

Projektleitung:Reinhard Bodner, Gerhard Rampl
Projektmitarbeiter:Gebhard Bendler
Laufzeit: März 2009-Juni 2010


HiMAT: The History of Mining Activities in the Tyrol

Projektteil 03: Onomastik im Einflussbereich des Tiroler Bergbaues

Namen erlauben eine Zeitreise in die Vergangenheit, nicht nur, indem sie frühere Sprachzustände konservieren, sondern auch, indem sie die Akteure, also die Namengeber und deren Tun ins Blickfeld rücken. Daraus ergeben sich Fragestellungen, die weit über den Horizont linguistischer Betrachtungen hinausreichen: Was an der Sprache hat sich im Vergleich zu den Namen verändert? Wie und warum? Wer waren die Akteure? Wo ließen sie sich nieder? Welchen Einfluss hatten sie auf ihre Umwelt? Trafen gar mehrere Ethnien aufeinander? Wie beeinflusste das die Namengebung? Was können wir über das Tun und Denken der Siedler herauslesen? Solche und ähnliche Fragen sind Gegenstand nicht nur einer Wissenschaftsdisziplin und insofern sind sie prädestiniert für eine interdisziplinäre Herangehensweise.

Der Projektteil “Onomastics in Mining” hat sich zur Aufgabe gemacht, derartige Fragestellungen im interdisziplinären Kontext besonders im Bezug auf den Bergbau zu beantworten und gemeinsam Lösungsansätze zu finden. Dabei sind es vor allem Toponyme (Orts- und Flurnamen, u. U. auch Haus- und Hofnamen), die hier Auskunft über die Orte des Geschehens geben, indem sie etwa einstige Abbau- und Verhüttungsstätten und die dazwischen liegende Infrastruktur nachzeichnen. Anthroponyme (Personennamen) wiederum ermöglichen es, sozio-kulturelle Aspekte aufzuzeigen: so lassen sich etwa in montanistischem Kontext stehende Berufsgruppen nachweisen, die beispielsweise über die Sozialstruktur der vom Bergbau geprägten Siedlungen Aufschluss geben. Auch die meist im Dunkeln liegenden Beginnphasen der Abbautätigkeit können dadurch erhellt werden. Des Weiteren lassen sich durch Herkunftsnamen Siedlungsdynamiken greifbar machen, um somit einen wesentlichen Beitrag zur Frage nach der Herkunft der Bergarbeiterschaft zu leisten.

Projektleitung: Peter Anreiter
Laufzeit:2011


WippDigital - GIS-gestützte Flurnamenforschung im Wipptal

Das Projekt hat zum Ziel die Orts- und Flurnamen des Wipptales zu erheben und diese sowohl in linguistischer als auch historischer und geographischer Hinsicht zu analysieren. Dabei soll spezielles Augenmerk auf die Frage gelegt werden, inwieweit sich die Onomastik, genauer die Flurnamenforschung, die teils rasanten Entwicklungen in den sie betreffenden wissenschaftlichen Disziplinen, insbesondere in der Geoinformatik, zu Nutze machen kann. Ein weiteres Projektziel ist, mit den daraus resultierenden neuen Methoden die Sammlung und Analyse des Namenmaterials sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht zu verbessern.

Projektkoordination Innsbruck: Gerhard Rampl
ProjektmitarbeiterInnen:  Daniela Feistmantl, Theresa Hohenauer, Elisabeth Obererlacher, Armin Posch, Ingrid Rittler